Erwachsen wird man, wenn die Eltern sagen,
das kann doch nicht mehr mein Kind sein
Verzweiflung. Entsetzen. Der verlorene Sohn (!). Das schwarze Schaf. Unüberwindbare
Zerwürfnisse. Neurosen. Anorexie. Adipositas.
All die möglichen Schrecken der Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Gedacht als die
schönste und festeste Verbindung. Und dann doch immer wieder dieses unüberwindbare Paradox.
Wenn ich meine Kinder wirklich liebe muss ich sie dereinst loslassen. Wenn sie eine Chance
haben sollen in der Welt müssen sie sich derselben stellen. Müssen sie die Geborgenheit der
Kindheit verlassen. Der größte Widerspruch: Wenn ich die Notwendigkeit dieses Vorgangs
akzeptiere kann ich sie nicht in die Ungewissheit entlassen, denn dann ist es wieder nicht das
Ihre. Sie müssen den Weg selbst gehen und es wird zum Eigenen, wenn sie es gegen Widerstand
leisten.
Buchprojekt